Über Gosia
„Gosia, du bist nicht cool! Du bist emanzipiert, warmherzig und chaotisch.“
Tobias Gradert – Grafikdesigner und Storyteller
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Das kommt überraschend, denn auf den ersten Blick lernt man eine quirlige und freche Kodderschnauze kennen, die keinen Blatt vor den Mund nimmt.
Die aus Stettin stammende Sängerin steht schon seit vielen Jahren auf den Norddeutschen Bühnen.
Doch warum hören wir erst jetzt von ihr? Hört man Gosias Stimme, so hört man ihr Herz und eine alte Seele singen. Da ist eine Tiefe drin, der man sich nicht entziehen kann. Mühelos, kraftvoll und warm wäre ein Versuch es treffend zu beschreiben.
Gosia ist echt und brutal weiblich.
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Gosia: „Ich habe seit Jahren Musik mit wunderbaren Musikerinnen und Musikern gemacht, aber es flossen keine eigenen Texte aus meinem Kopf. Ich hatte eine Schreibblockade seit dem Tod meines Vaters. Das ist schon über 20 Jahre her. Seitdem war mir kein Song gut genug, vielleicht war ich mir selber nicht gut genug und mein Anspruch auf Inhalt und Melodie kamen nicht überein. Stattdessen waren da immer wieder der Zweifel und die Stimme meiner Mutter im Hinterkopf, ich würde meine Zeit mit Musik nur verschwenden. Ich hatte Schuldgefühle und kam einfach nicht aus meiner Haut. Stattdessen bediente ich mich alter Songs von Blues-und Jazzgrößen, um meiner Seele Ruhe zu geben. Ich genoss die Rolle der jungen Sängerin mit der alter Stimme in den unterschiedlichsten Formationen von Blues-Rock-Bands.“
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Ist dieses coole Auftreten auf Social Media dann nur Fassade? Wir erleben Gosia stets nah an ihren Followern. Sie zeigt sich mal verführerisch, mal mit Blumen im Haar und dann wieder mit ner Fluppe im Mund an einer verrauchten Bar.
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Gosia: „Es hat ne Weile gedauert, bis ich mich von den schuldbeladenen, soziokulturellen Denkstrukturen mit denen ich aufgewachsen bin, befreit habe. Ich habe mich lange in eine toxische Beziehung geflüchtet und war in einem familiärem Dilemma mit Abhängigkeitsstrukturen verwoben. Nach Hamburg zu ziehen war für mich die beste Entscheidung! Hier habe ich studiert und inspirierende Menschen kennengelernt. Und vor allem bin ich oft an meine Grenzen geraten und habe mich schließlich selbst gefunden.“
Behind the lyrics
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„Das hat mir Angst gemacht.
Ich habe versucht den Weltschmerz und mein Mitgefühl in Musik zu verpacken.“
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Gosia: „Je mehr ich über die Vergangenheit gesprochen habe, umso mehr hat sich der Knoten gelockert, bis der Krieg in Europa immer näher rückte. Das hat mir Angst gemacht. Ich habe versucht den Weltschmerz und mein Mitgefühl in Musik zu verpacken.
Dann sah ich das Bild einer Frau, die sich einem Soldaten in den Weg gestellt hat und ihn aufforderte Sonnenblumenkerne in seine Taschen zu stecken, so würden zumindest Sonnenblumen an seiner Stelle wachsen. Da ist es aus mir rausgeplatzt und es entstand „Blossoms of Truth“. Dieses Lied zu schreiben hat mir unglaublich gut getan. Da war so viel Wut, Trauer und Fassungslosigkeit das rausmusste. Aus der Ohnmacht die Macht zu ergreifen und zu singen, hat in mir ganz viel bewegt und ich hoffe dieses Lied tröstet so manches Herz – In welcher Kriegssituation es sich auch gerade befinden mag.“